Fleisch


 
Wenn nicht mehr beherrscht wird die uns umgebende Luft
Vom Lichte, das dringt aus endunendlicher Höhe,
Befreit werden Sinne, die unseren, von Lasten des Vergessenen,
Der, beherrscht von dem Nadir nach Zenith nach Nadir wandernden Kreise,
Nicht zulassend wirkt auf Gefühle des sterblichen Geschlechts.
Wir sammeln und treffen mit unseres Gleichen uns einsam,
Und jeder für sich, zugleich zusammen mit Kraft,
Um gemeinsam an der einzelnen Einsamkeit uns zu ergötzen,
In dunkelstickiger Halle mit Lärm und Gebrüll.
So jeder nun dort die ersehnte Freiheit zu erlangen vermeint
Wo jeder den andern in mißachtender Stille betöret.
Unkundig der Gesetze, und kennt´ ich sie, doch der Bewegungen
Nicht wollend das, was erreichte mein Tun,
Denn nicht meine Wirklichkeit läßt zu solche Dinge,
Ich kann sie nicht fassen in Tagen noch Jahren.
Doch ist er gar frei:
So wie der Körper hinstürmet, der meine, wann ihn entzügelt
Treiben sein Steurer läßt, und sich selbst vertraut und Gelübden,
So ist´s was geschieht, wenn ich hole mir stehlend das eure.
Doch kommst auf mich zu, in direktem Wege, genau und gezielt, du.
Fleisch auf Fleisch, Schweiß auf Schweiß,
Nicht ich hab´s geleitet, du warst die Bewegung, die Kraft,
Was ist es, das zu erstreben du hofftest, zu erlangen dein gar kühnes Ziel?
Erwartend die Hände, die meinen, dein Körper sich fest an mich schmiegt,
Nie wirst bekommen, was zu erreichen du gedenkst,
Nach den Sternen du greiftst, denn nicht ich kann dir geben was immer
Dein Verlangen auch sei, mir nämlich solches gar unbekannt,
Nicht mir selbst, dennoch andren für mich,
So weiß ich das Geheimnis nicht wann was mir erlaubt,
Ob es nun mein Ersteben sei oder nicht.
Doch Stunden verbring´ ich in Nähe der Deinen,
Berührung soviel Du nur willst, denn fesseln tun mich deine Bewegungen,
Deines Körpers gar liebliches Spiel.
Selbst Augen läßt du in Augen ruhen, ruhig, als verbergest du nichts,
Doch konnt´ ich keine Seele erkennen,
Was sonst meine Kunst bei anderen ist;
Nur Lust.
Was ist diese Kraft die haltend wirkt auf meinen so weit fliegenden Geist?
Nicht Lust und Begierde, nein Freude in taumelnder Süße,
Selbst Beute zu sein, nicht streunender Räuber.
 


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