hölzerner Frühling


 
jemand schreit
der Schrei bricht die Stille
die Stille
die sich so sanft
über die Zeit legte
die die Wogen der Vergangenheit glättete
die den Morgen
obwohl er kalt war
zu scheinendem Silber
ja zu glänzendem Gold machte
die Farbe
in der die Morgensonne erstrahlt
in deren Licht sich die Haare wiegten
über einem neuen Leben
dessen Schönheit
ich erst langsam entdecken durfte
und das kalte Wasser
erfrischte für den Tag
der mit einem langen Abend
belohnt wurde
wo die gleichen Sterne strahlten
wie zu Hause
welch wundervolles Schauspiel
doch nun
ist es wieder gefroren
ein kurzer Frühling
der nicht zum Sommer führte
sondern wieder im Winter endete
noch kälter als Winter
einfach nichts
ich habe Heimweh
ich will zurück
der ich niemals meinen Weg zurückgehe
ich will zurück
denn ich spüre kein Vorankommen
ich bemerke kein Fortschreiten
ich stecke fest
im Sumpf meiner eigenen Gefühle
die ich besiegt zu haben glaubte
deren Richtung ich in der Hand habe
dabei sind es gute Gefühle
aber ich wandele sie in schlechte um
denn es ist einfacher
zu hassen
als zu lieben
es ist einfacher
zu zerstören
als aufzubauen
es ist einfacher
zu töten
als zu sterben
Leben! Leben!
Leben!
 


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